Das Dörfle

Der in den Anfangsjahren von Karlsruhe etwas planlos entstandene Stadtteil "Dörfle" war zunächst das Viertel einfacher  Handwerker
 und  Arbeiter und ohne großen Aufwand erbaut (und später verbaut) worden.  Nachfolgende Verdichtungen (v. a. Bebauung der Hinter-
höfe) führten zu hoher Bevölkerungs- und Gewerbedichte. Die einfachen und billigen Wohnungen wurden nach dem Krieg das  Quartier
für  Alte, Ausländer und Studenten. Die Wohnqualität nahm im Laufe der Zeit weiter ab. Zudem entwickelte sich hier das "Vergnügungs-
viertel" von Karlsruhe.


   
1914                                                  Bereich Dörfle                                        2020
Sehr kleinräumige  Bebauung, geringe  Freiräume, Mangel an  Licht, Luft und Sonne, die ungesunden Wohn- und  Arbeitsverhältnisse,
 schlechte Bausubstanz und unausgeglichene Bevölkerungstruktur führten schließlich zur Notwendigkeit der  Sanierung.
Die Karlsruher
Altstadtsanierung
fand als eine der ersten  großen Sanierungen
(Anfangsphase seit 1961) internationale Beachtung.
Der rote  Punkt zeigt zum besseren  Vergleich  jeweils die Kreuzung Adlerstraße/Markgrafenstraße, das schwarze X (rechtes Bild) kennzeichnet den weiter unten be-
schriebenen Innenhof.
Quellen: links Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzogl. Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap  jeweils Ausschnitte, verändert


Dieses Foto eines Ausstellungsplakats gibt einen Eindruck davon,
wie es im Dörfle früher aussah.

Im Zuge der Altstadtsanierung wurden ab 1961 große Teile des Dörfles abgerissen = Flächensanierung.

Der gesamte alte  Baubestand wurde in einem großen  Bereich abgerissen und eine neue breite  Straße
durch den Stadtteil gebaut. Nach zunehmender  Kritik an der Flächensanierung  ging  man dann in einer
späteren Phase zur  Objektsanierung über.


Zunächst folgen nun einige Bilder vom "neuen Dörfle"
 
 
Innenhof eines neuen Wohnblocks im Sanierungsgebiet
Dieser Innenhof zwischen der  Zähringer- und der  Markgrafenstraße steht als  Beispiel für mehrere  ähnliche
  Anlagen
im Zuge der Altstadtsanierung. Alle entstanden durch Flächenabriß und die anschließende Blockrand-
bebauung. Im Innenhof dieses Blocks liegt eine Grünfläche mit Spielplatz mitten in der Stadt. Unter dem Platz
befindet sich eine Tiefgarage.
Die Innenhöfe sind seit Jahren nur noch den Bewohnern zugänglich, daher war
 kein besseres Bild mehr von diesem Innenhof möglich.

   
Tor der ehemaligen Lidellschule
Auf dem Gelände dieses Wohnblocks stand früher eine Schule.



Blick durch das geschlossene Gittertor in einen Innenhof zwischen
Markgrafenstraße/Fritz-Erler-Straße und Kapellenstraße


Weiter geht es im Dörfle nach Osten durch die Markgrafenstraße zum Waldhornplatz