Die ehemalige Vorstadt (größere Karte) entwickelte
sich seit dem Ende des 19. Jhdts u. a. auf dem
Gelände der Küchengärten des Schlosses zu-
nächst zu einem heterogenen Industrie-, Gewerbe-,
Militär- und Wohngebiet. Nach dem weitgehenden Rückzug der früheren
Industrie hat der
stark
gewachsene Stadtteil heute mit der Technologiefabrik,
dem Fraunhofer-Institut, mit dem Forschungszentrum für
Informatik sowie mit dem im Osten angrenzenden -
zu Rintheim gehörenden - Technologiepark bedeutenden
Anteil an der Technologieregion Karlsruhe. Mit der
Hochschule für Musik
im Bereich
von Schloss Gottesaue
entstand im Süden der Oststadt noch ein kulturelles Zentrum
am Rand eines innerstädtischen Erholungsgebiets
(Otto-Dullenkopf-Park). Und auch der Kreativpark
Alter Schlachthof
vergrößert seit 2007
das kulturelle Angebot.
Quellen Karten:
1914 Topographische Karte 1 : 25 000 des
Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914,
Blatt Karlsruhe und Blatt Ettlingen, Ausschnitte
zusammen-
gefügt, verändert. 2014 OpenStreetMap
contributors, Ausschnitt, verändert. Zum
besseren Vergleich ist jeweils der Standort der
Lutherkirche markiert
Die meisten Bilder ohne Datum sind vom April 2008.
Kernbereich
der Oststadt
St. Bernharduskirche am
Durlacher Tor
Die katholische Kirche wurde
Ende des 19. Jhdts zur Zeit des Historismus im neugotischen
Stil
erbaut. Sie bildet den Abschluss der Kaiserstraße nach Osten
und den "Anfang" der Oststadt..
Der
Monumentalbau steht allein auf einem etwas erhöhten Platz
Ehemalige Kinderklinlk am Durlacher Tor - Seitenflügel -
Blick vom Durlacher Tor
Heinrich-Meidinger-Schule
Ebenfalls im Bereich des Durlacher Tors liegt die
Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik.
Lutherkirche
Die evangelische Lutherkirche
ist ein Zentralbau mit mächtigem, seitlichen Turm. Anfang des
20. Jhdts erbaut, ist sie - angelehnt an den
romanischen Stil - ein herausragendes Werk des Jugendstils in
seiner geometrischen Ausprägung. Im Gegensatz zur Kirche St.
Bernhard
ist sie teilweise in ihr Umfeld integriert, Pfarrhaus und
Gemeinderäume sind (hinten) an die Kirche angebaut.
Informationsschild
Eingangshalle
mit Jugendstilornamenten
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Melanchthonstraße
4 und 3 und 2 (ganz rechts)
Die interessanten Bauwerke der
Melanchthonstraße rahmen die Lutherkirche teilweise ein.
Obwohl die Häuser alle
zwischen 1901 und 1904 gebaut wurden, überraschen sie mit
unterschiedlichem Stil.
Melanchthonstraße 4
(1904)
Melanchthonstraße 3 (1901)
Neugotisches Maßwerk und
Sonnengiebel
Reiche florale Ornamente des
Jugendstils
Jugendstil Balkongeländer
Melanchthonstraße
3 Initialen
des Bauherrn P. Schumacher
Georg-Friedrich-Straße 24
Besonders die schönen
Jugendstilbalkone fallen auf.
Blick in Ludwig-Wilhelm-Straße
an der Kreuzung mit der Georg-Friedrich-Straße
Hier hat sich ein kleines
Geschäftszentrum entwickelt.
Blick von der oben gezeigten
Kreuzung in die Gerwigstraße
Gerwigstraße 38 von H. Billing 1905
Torinschrift
Im Tordurchgang Präsentation von Kachelmustern
Gerwigstraße 21-23
Drillingsgruppe (linkes Haus verdeckt) von Häusern mit
interessanten Schweifgiebeln.
Ehemaliges Gasthaus Krone,
Rintheimerstraße 2 - heute Ristorante Pizzahaus
Um1910 in neoromanischem Stil
mit Jugendstilanklängen erbaut
Ehemaliges Gasthaus "Zur Krone"
Details
Ornamental geschmückter
Hauseingang der ehemaligen Krone
Ecke Haid-und Neu-Straße und
Parkstraße
Das Eckhaus zeigt neben den
Jugendstilbalkonen (s.u.) jugenstiltypischen Materialwechsel von
Klinker, Verputz und Sandstein
Die Möglichkeiten des
Schmiedeeisens wurden hier für die Jugendstilornamente genutzt.
Haid-und Neu-Straße 8
Das symmetrische
Jugendstilgebäude wurde von 1904 - 1906 von F. Wolff gebaut.
Ein weiteres sehenswertes Jugendstilgebäude
findet man in der Sommerstraße 8
Das Jugendstilgebäude von 1904 mit schönen
Balkonen gehört zu einer Gruppe ähnlicher
Mietshäuser in der Sommerstraße.
Reliefs zwischen den Fenstern des ersten und
zweiten Obergeschoßes
Apfelbaum, zwei Mohnpflanzen und aufgehende
Sonne.
Eule, eingerahmt von zwei
Apfelbäumen und darunter Tiergestalten
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Technologie-Fabrik in der
Haid-und-Neu-Straße
In dem ehemaligen Fabrikgelände
von Haid und Neu/Singer (Nähmaschinen s. u.) befindet sich seit
Ende des 20. Jhdts das Gründerzentrum Technologie-Fabrik.
Reklame der Nähmaschinenfabrik Karlsruhe/Haid
und Neu 1928
Anzeige in: Badische Heimat, Karlsruhe.
Jahresheft 1928
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Seit1798 braut Höpfner Bier,
seit 1898 in der Oststadt.
Privatbrauerei Hoepfner -
Gaststätte Burghof
Wie früher üblich, wurde die
industrielle (Bier-) Produktion in monumentaler Architektur
"versteckt".
Der gesamte Komplex entstand damals im Neorenaissancestil des
Historismus.
Eingangsbereich Brauerei
Hoepfner - der hohe
Turm erinnert an Schloss Neuschwanstein.
Das alte Malzwerk
Die ehemaligen Malztennen wurden
ab 2011 in ein Zentrum für Hi-Tech-Unternehmen umgebaut.
Heute hat hier das CyberForum seinen Sitz, ein
Netzwerk mit über 1000 Hightech-Unternehmen.
Angegliedert ist auch CyberLab, ein Startup Inkubator für IT-
und Hightech-Unternehmensgründer.
Nachtrag 2017: Auch die ehemalige Bier-Versandhalle soll
nun als Ergänzung zu den bereits vor-
handenen IT-Unternehmen in ein Gründerzentrum für
Industrie 4.0 umgewandelt werden.
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Polizeipräsidium/Gebäude der früheren Firma Wolff &
Sohn/Kaloderma an der Durlacher Allee
Die Firma produzierte u.
a. die Hautcreme
Kaloderma (= griech =
schöne Haut). Ein Teil der ehemaligen Fabrikanlagen wurde
nach der
Einstellung der Produktion bereits von der Polizei (Polizeirevier KA-Oststadt) genutzt, ein großer Bereich war
lange Zeit weitgehend unge-
nutzt.
Die Führung des Polizeipräsidiums
Karlsruhe
befindet sich nun (2014) seit der Polizeireform in Baden-Württemberg auch hier. In
der
.Zukunft sollen alle Abteilungen des
Polizeipräsidiums hier zusammengeführt werden.
Polizeipräsidium
Nachtrag 2022
Neben dem Polizeipräsidium wurde das neue Finanzamt Karlsruhe
gebaut.
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Zwischen Veilchenstraße und Seubertstraße befindet sich - wohl
als Folge von Zerstörungen durch Bombenangriffe im WKII - ein
kleiner Grünzug.
Grünzug mit Spielgeräten - Eingang von Veilchenstraße
In einem Winkel befindet sich die neue Calisthenics-Anlage
(Pfeil).
Grünzug - Ausgang zur Seubertstraße
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Wohngebiet/Gartenstadt am Fasanengarten
Die Häuser in der Karl-Wilhelmstraße (3-23),
der Parkstraße (30-66), der Emil-Gött-Straße (3-27) und der
Hölderlinstraße (1a-5) umgaben im
Sinne des Gartenstadtgedankens eine große Grünfläche (siehe Plan) in deren
Mitte sich eine ältere Garagenanlage befindet.
Quelle: OpenStreetMap contributors,
Ausschnitt
.
Karl-Wilhelm-Straße/Ecke Karl-Wilhelm-Platz
Plan des
Bereichs "Wohnen am Fasanengarten" 2018
Hölderlinstraße -
Ostseite
Parkstraße - Westseite
Emil-Gött-Straße - Ostseite
Großer Grünbereich zwischen Parkstraße (links) und
Emil-Gött-Straße 2018 - Blick nach Süden
Rasenfläche
Nutzgarten
Die als Gärten vorgesehenen Flächen werden unterschiedlich
genutzt.
Spielplatz
Historische Garagen
Der ganze Bereich der Blockrandbebauung mit den
innenliegenden Gärten und den historischen Garagen wurde von
einer Baugenossenschaft
(der heutigen Hardtwaldsiedlung) erstellt und wurde später unter
Denkmalschutz gestellt, um das Gartenstadtensemble in seiner
Gesamtheit zu
erhalten.
Nachtrag Januar 2019
Der Gemeinderat hat jetzt mit großer Mehrheit
beschlossen, dass im Zuge der Nachverdichtung wegen
Wohnraummangels in dem Grünbereich
des Innenraums sieben Wohnhäuser und ein Kopfbau
errichtet werden dürfen. Wenn auch wohl weniger als die
Hälfte der Gartenfläche bebaut
werden soll, so wird dennoch der Denkmalcharakter und die
Wohnqualität des Ensembles unwiederbringlich beschädigt, was zu Zeiten des Klima-
wandels - wo gefordert wird, zur Vermeidung starker Aufhitzung
in den Innenstädten mehr Grünflächen
einzurichten - recht unverständlich ist.
Nachtrag 2020
Zunächst zum Vergleich nochmal der Blick über die Straße "Am
Fasanengarten" nach Süden 2018
So sah es hier früher aus.
Blick über die Straße "Am
Fasanengarten" nach Süden 2020
So sieht's hier 2020 aus.
Und so soll es nach Fertigstellung aussehen.
Ein großer Kopfbau an der Straße "Am Fasanengarten".und
dahinter sieben Wohnhäuser. Die historischen Garagen und
die Gärten im Südbereich (auf dem Bild hinten) bleiben
erhalten.
Quelle: Infoschild am Kopfbau
Nachtrag 2022
Blick über die Straße "Am Fasanengarten" nach
Süden 2022
Der Kopfbau mit den Zugängen zu den Neubauten und in die
Tiefgarage
Blick nach Süden auf die
beiden neuen Häuserreihen. Hier sieht es noch etwas trist aus
. . . Plan 2022 Quelle:OpenStreetMap
contributors,
Ausschnitt
)
.
Bereich zwischen Neubauten und alten Häusern in der
Emil-Gött-Straße - Blick nach Süden
Etwas Grün ist noch geblieben . . .
Bereich zwischen Neubauten und Häusern in der
Parkstraße - Blick nach Süden
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Der Hauptfriedhof
Hauptfriedhof - Grabkapelle
Nach italienischem Vorbild baute
J. Durm 1874 - 1876 im Stil der Neorenaissance die Kapelle
und die den Hof umgebende Gruftenhalle.
Durm schuf einen Parkfriedhof
mit unregelmäßigen Wegen und Grabfeldern
Eine Besonderheit des Friedhofs ist ein Bereich mit monumentalen
Familiengruften, in denen Sinti und Roma begraben sind.
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Der Alte Jüdische Friedhof
Der Alte Jüdische Friedhof in
der Kriegsstraße
Dieser
Friedhof an der nördlichen Parallelstraße zur
Ludwig-Erhard-Allee
wurde Mitte des Jahres 1826
eingerichtet. Gebeine der auf dem früheren jüdischen
Friedhof beim Mendelssohnplatz (s. u.) Begrabenen
wurden hierher umgebettet. Bis Ende des 19. Jhdts wurde der
Friedhof benutzt, letzte Bestattungen gab es
Anfang der 30-er Jahre des 20. Jhdts. Der Friedhof ist
durch eine Mauer und ein Eisentor geschützt, das
Bild wurde durch eine Öffnung im Gitter des Tores
aufgenommen.
Erinnerung an den allerersten Jüdischen Friedhof in
Karlsruhe
Hinweisschild an der Südseite der Heinrich-Hübsch-Schule
(rechtes Bild) am Mendelssohnplatz (Kriegsstraße)
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Der Alte Karlsruher Friedhof
Hinweisschild neben der Kapelle/Simeonkirche, Pfeile ergänzt
Alter Friedhof mit
Preußendenkmal (im
Mittelgrund links)
Das
Preußendenkmal von 1852 erinnert an den Einsatz und Sieg der
Preußen bei der badischen
Revolution 1848/1849.
Sandsteinplatte vom Sockel des
Denkmals
(Füsilier = ein Schütze mit
einem Steinschlossgewehr, d. h. einem Vorderlader mit
Feuerstein)
Preußendenkmal im Winter
Dieser Gedenkstein erinnert an die Toten des Theaterbrands von
1847.
Ausschnitt aus einem Hinweisschild neben der
Friedhofskapelle/Simeonkirche
Wie die unregelmäßige
Form andeutet, wurde der Friedhof später teilweise überbaut, ein großer
Bereich ist heute als Park mit Kinderspiel- und Bolzplatz ein
innerstädtischer Erholungsraum.Ganz
im Westen (links) liegt die alte Friedhofskapelle.
Simeonkirche
Die
alte Friedhofskapelle an der Kapellenstraße ist heute Kirche
der Ev. - Lutherischen Gemeinde
Die altkonfessionell geprägte evangelisch-lutherische Kirche
unterscheidet sich von der Evangelischen Landeskirche in Baden.
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Gegenüber der Alten
Friedhofskapelle/Simeonkirche liegt ganz im Westen der Oststadt
ein Monumentalbau aus
der Zeit des "Dritten Reichs".
Kapellenstraße Ostseite - Blick nach Süden
Das Gebäude von 1938 zeigt den aufwendigen Stil der
Repräsentationsbauten zur Zeit des Nationalsozialismus.
Zwei heroische
Arbeiterfiguren (ein Beispiel oben links) und
die trutzigen, hervorgehobenen Ecktürme
kenn-
zeichnen das ehemalige Arbeitsamt. Der Bau besteht teilweise
aus Sandstein, einem beliebten Werkstein für die
Monumentalbauten der damaligen Zeit. Durch den
hohen Bedarf an Sandstein kam es damals noch
einmal zu
einer Blütezeit der entsprechenden Steinbrüche.
Es bröckelt am Fenstersims . . .
Auch der Stein hält nicht 1000 Jahre . . .
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BGV/Badischer-Gemeinde-Versicherungs-Verband/Badische
Versicherungen in der Durlacher Allee
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Die Ludwig-Erhard-Allee bildet streckenweise die Südbegrenzung der Oststadt.
Volksbank (links) und
Friedrich-List-Schule in der Ludwig-Erhard-Allee
Ende 2008 wurde die
neue Hauptverwaltung der Volksbank fertig. Neben dem
Schulgebäude (rechts)
wirkt der Neubau geradezu futuristisch.
Mehr Bilder zur Ludwig-Erhard-Allee im Kapitel Südstadt-Ost
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Das ehemalige Schlachthofgelände
Ehemaliger Schlacht- und Viehhof
ca. 1914
Der Schlachthof (roter Kreis) lag am damaligen Ostrand der Stadt
an der Durlacher Allee
neben der Artilleriekaserne Gottesaue und der Gasfabrik.
Quelle: Karte des Großhzgl. Topogr. Bureaus,
veränderter Ausschnitt/Blatt 51, Karlsruhe, 1 : 25 000,
revidiert 1914
Viele Gebäude
erinnern heute noch an den alten Viehhof und den
gegenüberliegenden Schlachthof.
Blick 2011 von der Durlacher
Allee über das Gelände des ehemaligen Viehhofs zur früheren
Schweinemarkthalle. Mittlerweile ist
die Halle saniert und der Vordergrund bebaut.
Vorderseite
Die ehemalige Kleinviehschlachthalle/später
Fleischmarkthalle Im ehemaligen Schlachthof
Rückseite
Der
gesamte Bereich des ehemaligen Schlacht- und Viehhofs wurde
in einen Raum für Kunst und Kreativität umgewandelt.
Hinweisschild an der
Schlachthausstraße
( Foto vom Februar 2011)
Neuer
Bereich des Kulturzentrums Tollhaus im Gebiet des ehemaligen
Viehhofs
Rockmusikclub Substage im
ehemaligen Schlachthof
Eine ausführlichere Beschreibung des
Bereichs des ehemaligen Vieh- und Schlachthofs, der
Umwandlungen
zum Kreativpark und den aktuellen Stand der Konversion
findet man im Kapitel
Kreativpark
Alter Schlachthof
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Der Bereich um Schloss
Gottesaue
Die Musikhochschule im Bereich von Schloss Gottesaue
in der Otto-Dullenkopf-Anlage ergänzt
im Westen den heutigen Kreativpark.
Schloss Gottesau - Rückseite
Gottesaue ca. 1914
Auf
dem Gelände des ehemaligen Klosters Gottesaue baute
Markgraf Ernst Friedrich Ende des 16. Jhdts ein
kleines Renaissance-Schloss. Dieses
Bauwerk brannte im 17. und wieder im 18. Jhdt ab, wurde
baulich verändert (nur noch zweistöckig, s. u.) wieder
aufgebaut und hatte im Lauf der Zeit
unterschiedliche Funktionen z. B. als
Verwaltungsgebäude, Gutshof, Artilleriekaserne (siehe
Karte), Mietswohnhaus oder Polizeischule. 1944 wurde
das Bauwerk durch Bomben weitgehend zerstört (s. u.),
Teilabbrüche waren in der Folge wegen Einsturzgefahr nötig.
Quelle des
Kartenausschnitts: Karte
des Großhzgl. Topogr. Bureaus, veränderter Ausschnitt
aus Blatt 51, Karlsruhe, 1 : 25 000, revidiert 1914.
Beschriftet.
Turmruine Nordwestseite 1982
Ruine Schloss
Gottesaue
1982
Schloss Gottesaue 2008
Eine weitere Besonderheit der
Oststadt ist die Lohfeldsiedlung mit der Lohfeld- und der
Hennebergstraße.
Lohfeldstraße
Unsanierte Gebäude im
Frühjahr 2008
Hennebergstraße
Angeregt von der
"Gartenstadtidee" errichtete die Stadt nach dem Ende
des 1. Weltkriegs eine Gartensiedlung mit sehr einfachen,
kleinen Reihenhäusern mit Vorgärten und rückwärtigen
Nutzgartenflächen, die einen großen Grünraum bildeten. Die
Häuser wurden
nur großen Familien zugewiesen, die in den
Nutzgärten meist auch noch Kleinvieh hielten. Die
Siedlung war schnell überbevölkert
und litt bald unter einem schlechten Ruf. Nach teilweisen
Kriegszerstörungen wiederaufgebaut, wurde später in die kleinen
Häuschen
nicht mehr investiert und sie kamen mehr und mehr
herunter, eine Sanierung erschien nicht
rentabel, so dass schließlich die Frage
des Abrisses der Siedlung im Raum stand.
Links ein Beispiel der Lohfeldstraße, die
Fenster der schmalen Häuser hatten ursprünglich Fensterläden.
Rechts ein Haus in der
Hennebergstraße, wo das Obergeschoss in einer kostengünstigeren,
holzverkleideten Fachwerkkonstruktion ausgeführt wurde.
Sanierte Häuser in der Lohfeldstraße
Auf Initiative der Bewohner der Lohfeldsiedlung
entschied man sich schließlich gegen den Abriss. Die Häuser
konnten in Privateigentum überführt werden
und allmählich kam ein Erneuerungsprozess in Gang. Leerstehende
Häuser wurden wiederhergerichtet, modernisiert, teilweise durch
rückwärtige Anbauten
vergrößert und endlich wieder bewohnt. Die Lohfeldsiedlung ist
nun ein attraktives Wohngebiet mitten in der Stadt geworden, der
Eindruck der Siedlung hat
sich zum Positiven geändert.
Sanierte Häuser in der
Hennebergstraße
Grünraum zwischen
Hennebergstraße (hinten) und Lohfeldstraße. Deutlich sind die
Ausbauten
hinter den kleinen Häusern und im Dachgeschoss zu sehen.
Nachtrag zur Lohfeldsiedlung im
November 2008
Offensichtlich
konnten
doch
nicht
alle
Häuser
vor
dem
Abriss
bewahrt werden. Die alten Häuser am südlichen Ende der
Henneberg-
straße sind verschwunden - siehe Vergleichspunkte
braunes Haus hinten und Baum im Mittelgrund.
Auch in
der benachbarten Lohfeldstraße wurden die Häuser am Südende
abgerissen (Vergleichspunkt Straßenschild). Es wird inter-
essant sein, zu sehen, wie sich die bauliche Situation
hier weiterentwickelt. Aus einem Hinweis in der BNN
vom 8. 12. 08 kann man
schließen, dass die Gebäude abgerissen wurden, um für
neue Bürohäuser Platz zu schaffen, die
dann später die "Ludwig-Erhard-
Allee zum urbanen Boulevard des Dienstleistungszentrums
Karlsruhe machen" sollen . . . .
Nachtrag 2014: Mittlerweile
sind Planungen für die Gestaltung der
entstandenen Brachflächen am Südrand der
Lohfeldsiedlung, bzw.
an der Nordseite der Ludwig-Erhard-Allee im Gange.
Nachtrag 2015: Erste Bauarbeiten beginnen
nun Ende des Jahres im südlichen Bereich der Lohfeldsiedlung - also
auf der Nordseite der
Ludwig-Erhard-Allee, nachdem
die Südseite der Allee jetzt vollständig bebaut ist
Nachtrag 2018: Die ersten Gebäude
entstanden/entstehen nun auf der Nordseite der
Ludwig-Erhard-Allee (siehe
Kapitel Südoststadt)
Nachtrag 2021
So sieht 2020 (roter Pfeil auf gleichem Haus) die Einmündung
der Hennebergstraße in die Ludwig-Erhard-Allee aus.
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Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe im
Osten des Stadtteils
Im Bereich von Tullastraße, Gerwigstraße
und Ostring befinden sich noch zahlreiche
größere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Es folgen
einige Beispiele.
Betriebshof Tullastraße der Verkehrsbetriebe Karlsruhe
Der Betriebshof diente seit dem Bau des benachbarten
Betriebshofs in der Gerwigstraße haupt-
sächlich als Depot für Oldtimer und Busse.
An der Durlacher Allee entstand am Südrand
des Geländes der Verkehrsbetriebe
das
"Quartier Betriebshof" mit
diversen Dienstleistungsflächen.
Betriebshof Gerwigstraße der Verkehrsbetriebe Karlsruhe
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Verwaltungsgebäude der EnBW an der Durlacher Allee
EnBW - Blick vom Ostring
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Bauhaus mit Gartenmarkt in der Käppelestraße - im
Hintergrund Neubau "init"
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In der Käppelestraße befand sich
in einem alten Fabrikgebäude auch
die
Zentralmoschee Karlsruhe
.
Der Bau einer neuen Moschee mit Kuppel und MInarett an
dieser Stelle ist von der Stadt bereits
genehmigt - aber 2020 noch nicht begonnen.
Seit 2022 ist die neue Zentralmoschee im Bau
Die Frontseite der neuen Zentralmoschee im Rohbau
Oben ist der Ansatz der 17 Meter hohen Kuppel zu erkennen,
im Bereich der rechten Ecke entsteht das
28 Meter hohe Minarett.
Der Gesamtkomplex der neuen Moschee.
Er enthält Gebetsräume (Männer im Erdgeschoss, Frauen im 1.
Obergeschoss),sowie u.a. Schulungs-
Jugend- und Versammlungsräume und außerdem kleinere Läden
und 32 Parkplätze in einer Garage.
Kuppel, Gebetsraum und Minarett der Moschee sind nun im
Rohbau fertig.
Der Ausbau schreitet (langsam) fort.
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init Bürogebäude in der Käppelestraße
Die weltweit agierende Firma "init innovation in
traffic systems AG" produziert elektronische
Systeme/IT-Lösungen für den Personenverkehr.
Informationsschild (Ausschnitt)
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Blick von der Haltestelle Essenweinstraße zu Gebäuden des
ehemaligen Ragold-Werks
Das frühere Firmengelände des Ragold-Werks wurde nach Abbruch,
Verkauf, Um- und Neubau einiger Betriebs-
gebäude in die Wohnanlage Ragolds-Park umgewandelt.
Quelle Karte: OpenStreetMap, Ausschnitt, verändert
Das ehemalige Produktions- und Lagergebäude ist nach Umbau ein
Wohnhaus mit hochwertigen
Loft-Eigentums-Wohnungen.
In der Essenweinstraße entstand nach Abriss ehemaliger
Firmenbauwerke ein neues Wohnhaus.
Im Innenbereich der umgebenden Häuser liegt der namensgebende
Ragolds-Park.
Blick auf die Parkseite des Gebäudes mit den
Lofts
Der Schornstein des ehemaligen Kesselhauses erinnert
noch an die frühere Zuckerwarenfabrik.
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Lidell- und
Tullaschule
Das große Schulgebäude wurde ab 1914 erbaut und enthält heute
eine Grund- und Hauptschule (Tullaschule)
und ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit
Förderschwerpunkt Lernen (Lidellschule).
Die Eingänge waren früher für Mädchen und Knaben getrennt und
erinnern noch an die pädagogische Einstellung der damaligen
Zeit.
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Im Norden des Stadtteils liegt im Grenzbereich von Rintheim, Waldstadt und Oststadt ein aus-
gedehntes Gebiet zweier ehemaliger Kasernen. Die ehemalige Kammhuber-Kaserne der Bundes
wehr liegt im Ortsbereich des Stadtteils und ist heute Sitz einer Außenstelle des Bundesgerichts-
hofs und der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe.
Quelle Karte: OpenStreet Map, Ausschnitt, verändert.
Eingangsbereich
Im Bereich der
Oststadt liegt auch die Großherzogliche Grabkapelle, die
im Kapitel Schlossgarten
vorgestellt wird.