Rüppurr


Der Stadtteil entwickelte sich in mehreren späteren Ausbauphasen aus einem alten Dorf. Der Name stammt von einem bereits um 1100 erwähnten
 "Riedbur/Riedburc", einem Haus/einer Burg im  Ried, also im sumpfigen   Gelände. Der Ort gehörte lange Zeit dem Kloster Herrenalb, wurde um die
Wende 16./17. Jhd. nach Erwerb durch den Markgrafen evangelisch und 1907 nach Karlsruhe eingemeindet. Aus dem landwirtschaftlich geprägten
Dorf wurde allmählich ein beliebter Wohnvorort Karlsruhes.


   
1914                                                   Rüppurr                                                2018
 Die alte  Karte zeigt die Lage des langgestreckten  Dorfes, das etwas erhöht am rechten Ufer der  Alb liegt, die sich im Bereich der tiefer liegenden,
feuchten Wiesen in zwei
Arme teilt. Im Ortsteil "Kl. Rüppurr" im  Norden liegt der Bereich des ehemaligen  Schlosses. Die Gartenstadt ist bereits im
Entstehen und im Bereich von Tulpenstraße und
Herrenalber Straße entwickelt sich Rüppurr schon nach Osten. Der eingezeichnete Bahnhof (Bhf.)
und die Haltepunkte (H.P.) sind  Stationen  der
  Albtalbahn. Beiderseits der  ehemaligen "Chemischen  Fabrik" im Südosten der  Karte erkennt man 
verlandete Schlingen des Kinzig-Murg-Stroms/des Randflusses.

Die  "Chemische Fabrik"  östlich von Rüppurr stellte synthetische Farben, Salmiak, salzsaures Kali und Seifen her und wurde später in einen land-
wirtschaftlichen  Betrieb (Städtischer Gutshof) umgewandelt. Die  Hinterlassenschaften der  Farbenproduktion sind dort heute noch als Altlasten im
Grundwasser nachweisbar. Um die weitere  Verbreitung des belasteten  Grundwasserrs zu verhindern soll das Grundwasser abgepumpt, gereinigt
 und dann
wieder dem Grundwasser zugeführt werden.
Die neue Karte verdeutlicht die große Ausdehnung des Ortes nach Süden und Osten.
Eine der oben genannten Schlingen umschließt heute noch
unbebaut das hufeisenförmig angelegte Märchenviertel.

(Quellen: links und unten Topographische Karte 1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap (CC-BY-SA), jeweils Ausschnitte, verändert)
Zum besseren Vergleich ist die Auferstehungskirche auf beiden Kartenausschnitten mit einem schwarzen Punkt markiert.

Bilder ohne Datum vom  März 2008

Der ehemalige Schlossbereich

   
                      
Der Schlossbereich ist 1914 noch deutlich zu erkennen.          Heute ist der frühere Schlossbereich größtenteils ein Parkplatz. Die              
                                                                                                                        Straßenbahnhaltestelle "Schloss Rüppurr" erinnert noch an das Schloss.          


Ehemalige Schlossanlage

Hinweistafeln beim Parkplatz an der Rastatter Straße




Informationstafel an der Meierei

 Die Reste der Schlossanlage


Die Meierei, erhaltenes Gebäude des ehemaligen Schlossareals
Das Gebäude wird als "Das Rote Haus" bezeichnet und ist nun schon seit vielen Jahren ein
Therapie-Seminar-Zentrum.


Die ehemalige Schlossmühle an der Alb


Alt-Rüppurr/Rüppurr-Dorf


Lange Straße - Blick zur Auferstehungskirche
Die neobarocke, evangelische Kirche stammt vom Anfang des 20. Jhdts (Grundsteinlegung 1907).

   

Katholische Nikolauskirche in der Rastatter Straße


Lange Straße/Ecke Löwenstraße: giebelständige alte und traufständige neue Häuser


Lange Straße/Ecke Allmendstraße: das alte Rathaus von Rüppurr



Rüppurr - Gartenstadt
Das seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene  Stadtviertel ist eines der ersten  Beispiele einer genossenschaftlichen Siedlung im Grünen.
Die aus England kommende Gartenstadtbewegung strebte ein preiswertes, gesundes Wohnen am Stadtrand in durchgrünten Stadtvierteln und
Häusern mit Gärten zur Selbstversorgung an.



Ostendorfplatz
Der Platz bildet einen torähnlichen  Eingangsbereich zur   Gartenstadt: Der von hier ausgehende
 Holderweg ist zentrale Erschließungsstraße des Viertels. Die Geschäfte des kleinen funktionalen
Zentrums dienen der Versorgung der Gartenstadtbevölkerung.

   
                                                      Asternweg - Blick nach Norden                                                 Plan. Quelle OpenTopoMap, Ausschnitt

Kleine Reihenhäuser mit Vorgärtchen prägen hier das Bild der Gartenstadt. Die Gebäude stammen aus der Anfangszeit der Gartenstadt.
Der beigefügte  Plan zeigt, dass zwischen den Häuserreihen die dazugehörigen Gärten liegen, die auch von hinten durch einen Fußweg
erschlossen sind.


Asternweg

   
Die einzelnen Häuser sind recht schmal, alle Fensterläden sind hier mit einem ausgeschnittenem Hahn verziert


Zu jedem Haus gehört ein - ebenso schmaler - Gartenstreifen


Hinter den Häusern und in den Gärten gibt es vereinzelt noch Schuppen.


Traufständige zweigeschossige Reihenhäuser im Heckenweg


Zwischen den Häusern liegen überall Gärten.


Jüngere Wohnblöcke bilden in der Straße Am Eichelgarten den Südostrand der Gartenstadt.


Hochbunker am Irisweg
Da viele kleine Häuschen der Gartenstadt bei Luftangriffen keinen ausreichenden Schutz boten,
wurde hier ein  Luftschutzbunker gebaut.
Auch dieser  Bunker ist kein reiner Zweckbau, sondern
mit einem  Dach, angedeuteten 
Fensteröffnungen und sogar mit einem großen  schmückenden
 Relief (s. u.) versehen.



In der heroischen Bildersprache des "Dritten Reichs" ist ein Kämpfer dargestellt, der Mutter und Kind beschützt.

Für mehr Informationen zu ehemaligen Luftschutzeinrichtungen hier klicken.

Quartier Sonnengrün


Quartier Sonnengrün an der Ostseite der Herrenalber Straße
Die Herrenalber Straße trennt die Ortsteile Alt-Rüppurr und Rüppurr-Gartenstadt. Am Westrand der Gartenstadt
wurde dieses moderne Wohngebiet erbaut - wegen Befürchtungen, den Charakter der bestehenden Gartenstadt
zu beeinträchtigen, n
icht mit der Zustimmung aller bisheriger Bewohner der Gartenstadt. Die notwendigen Lärm-
schutzmaßnahmen zur Herrenalber Straße bewirken auf dieser Seite einen etwas bunkerartigen Eindruck.



Quartier Sonnengrün - von der rückwärtigen Erschließungsstraße aus gesehen.
Hinter der Mauer im Hintergrund verläuft die Herrenalber Straße



Diakonissenkrankenhaus
Nach der Fusion mit den St. Vincentius Kliniken gehört es als Teil der ViDia Christlichen Kliniken
 zu den großen Krankenhäusern in Karlsruhe.



Max-Planck-Gmnasium



Rüppurr -  Märchenviertel

    
Das Märchenviertel
ist heute ein gehobenes Wohngebiet überwiegend mit Einzelhäusern. Der Stadtteil wird eingerahmt von ehe-
maligen Schlingen (blaue Farbe) des Kinzig-Murg-Stroms, die wegen der tieferen, feuchten Lage weitgehend unbebaut blieben.

Fast alle Straßennamen haben einen Bezug zu Märchen oder ihren Dichtern.
Quelle der Karte
: OpenTopoMap (CC-BY-SA), Ausschnitt verändert, ehemalige Flussschlingen in blauer Farbe hinzugefügt-

   

   


Blick von der Hauffstraße nach Norden
  Im tieferen Bereich einer ehemaligen Schlinge des Kinzig-Murg-Stroms/Randstroms.
liegen
die Tennisplätze des TC Rüppurr


Auch Kleingärten liegen im tieferen Schlingenbereich.

Blick von der Hauffstraße nach Süden


 Die Eintiefung der früheren Flussschlinge
ist auch am Schneewittchenweg deutlich zu erkennen.


Der Märchenring folgt der Form der Schlinge des Kinzig-Murg-Stroms

   
Blick nach Nordosten                                      Hauffstraße                              Blick nach Südwesten

Das Wohngebiet ist von Einzelhäusern geprägt.


Elfenweg


Der östliche Bereich der Battstraße folgt ebenfalls dem Rand einer ehemaligen Flusssschlinge
des Kinzig-Murg-Stroms. In der Tiefenlinie
verläuft heute noch der Hägenichgraben. Das tiefer
liegende Wiesengebiet ist Retentionsraum bei Albhochwasser.


Im Norden des Märchenviertels liegt die Stadtgärtnerei.

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