Mühlburg

Der Ort  wird  1248 erstmals  erwähnt, sehr wahrscheinlich entwickelte  er sich aus einer Burg und einer Mühle. Die Burg wird
später zum  Schloss ausgebaut, 1670 erhält  Mühlburg das Stadtrecht - hat damals aber wohl nur etwa 500 Einwohner. Durch
die Gründung der Stadt Karlsruhe in unmittelbarer Nähe verliert die kleine Stadt schließlich an Bedeutung und wird 1886 nach
Karlsruhe eingemeindet.


   
Ehemaliges Wasserschloss                             Mühlburg                          Alter Stadtkern
Im rechten Bild ist der alte Stadtkern mit roter Flächenfarbe gekennzeichnet, die rote Linie ist die frühere Gemarkungsgrenze von Mühlburg.
Beide Bilder sind Ausschnitte aus einer Informationstafel in der Rheinstraße

   
1914                                             Mühlburg                                         2018
Das alte  Mühlburg lag im Bereich von  Entenfang,  Rheinstraße und  Hardtstraße und hat sich später v. a. nach  Osten und Norden ausgedehnt.
Der  Stadtteil  umfasst  heute  neben  dem  städtischen  Bereich von Mühlburg auch den  Rheinhafen. Die  Südtangente/B10 durchquert nun den
Kartenausschnitt diagonal und trennt den Rheinhafen vom Stadtbereich. Im Westen und im Umfeld des Rheinhafens liegen heute Gewerbegebiete.

Zum besseren Vegleich wurde jeweils die Kreuzung Rheinstraße/Hardtstraße mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

(Quellen: links Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap (CC-BY-SA) Ausschnitte, verändert)

Bilder ohne Datum vom Juli 2008

Vom alten Mühlburg ist nur wenig erhalten.


Gasthaus zum Ritter in der Hardtstraße
Der Fachwerkbau des Gasthauses zum Ritter (heute Restaurant/Pizzeria) erinnert an das frühere Mühlburg.


Zwei alte Häuser in der Marktstraße


Ein älteres Haus in der Sedanstraße.

   
Seldenecksches Freigut in der Hardtstraße                                                                     Hinweisschild                           
Das Gebäude war herrschaftlicher Wohnsitz der Familie von Seldeneck und früher Verwaltungsgebäude der Seldeneckschen Brauerei (s. u.).
Das  Hinweisschild zeigt oben links das  Karlsruher  Wappen und rechts das Wappen von Mühlburg: ein gespaltener Schild, der auf der linken
Seite die badischen Farben und rechts einen Hirschkopf auf grünem Grund
zeigt.


Ehemalige Seldenecksche Brauerei
Das neugotische ehemalige Sudhaus vom Ende des 19. Jhdts wird heute vom Kulturzentrum
Tempel genutzt.
Auch diese Brauerei war eine von einst über 30 Braustätten in Karlsruhe.


Der Sitz der Destillerie Kammer-Kirsch AG befindet sich In der Hardtstraße.
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Entenfang
Der zentrale  Platz bildet einen großen  Verkehrsknotenpunkt im  Westen der Stadt. Im Zuge der Mühlburger Sanierung - dazu unten mehr -
ist eine Umgestaltung des Platzes in Planung. Ein großer Neubaukomplex  "Golden Gate" im Bereich des Postareals (links im Bild) sollte das
 westliche Einfallstor der Stadt aufwerten. Als Baubeginn war das Jahr 2018 vorgesehen. Allerdings dürften sich nicht nur Anglisten über den
Begriff "Golden Gate", der an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert, amüsiert haben.

Nachtrag 2020 zum Projekt "Golden Gate - Am Entenfang"

Weder ist das alte Postamt abgerissen noch irgend ein Golden Gate Neubau erstellt worden. Mit einem neuen Projektbetreiber - ehret + klein -
und dem neuen/alten Namen "Golden Gate - Am Entenfang" sollte der Baubeginn nun möglicherweise 2022 sein.

Nachtrag März 2023
Der  Plan, das alte  Postgebäude abzureißen (siehe oben) und durch ein neues  Wohn- und  Geschäftsgebäude zu ersetzen, besteht weiterhin
aber es ist noch keine Baugenehmigung erteilt. Der irreführende Begriff "Golden Gate" wurde mittlerweile gestrichen, Das neue Projekt hat den
Namen  "Entenfang - Entwicklungsgesellschaft mbH".
Ende Nachtrag

   
Der Brunnen mit dem Jungen und der Ente zwischen den Beinen steht am Entenfang und ist ein Hinweis auf
die Herkunft des Namens des Platzes. In dem Bereich gab es früher eine Anlage zum Fangen von Wildenten.
Weitere Informationen zum Thema "Entenfanganlage"


Rheinstraße, Blick in Richtung Lameyplatz (Hochhaus)
Im Bereich Rheinstraße/Entenfang hat sich ein Nebenzentrum mit Geschäften und Dienstleistungsbetrieben entwickelt.

   
      Rheinstraße 71 im Juli 2008                                                          Rheinstraße 71 im August 2011
Der frühere Porzellan- und Eisenwarenladen Fischer wurde zeitweise mit Fassadenmalerei vom Kulturnetzwerk Mühlburg u. a. für Ausstellungen genutzt.


Rheinstraße 71 im Dezember 2015
Ein Neubau ersetzt nun das interessant gegliederte alte Gebäude.


Rheinstraße/Ecke Hardtstraße 2008

Erotikshops deuteten hier eine Abnahme der Attraktivität mit zunehmender Entfernung vom Zentrum Entenfang nach außen an.




   
Leer stehendes Haus                                  Veränderungen Hardtstraße 2022                   Erotik-Shop zu Wohnung umgewandelt



Karl-Friedrich-Gedächtnis-Kirche am Lindenplatz

  
Hinweisschild

Nachtrag 2022
Die Kirche ist dringend sanierungsbedürftig, wegen des schlechten Bauzustands können die Glocken schon nicht mehr läuten.
Ende Nachtrag

   
Kriegerdenkmal am Lindenplatz                                            und Inschrift im Mittelbereich

       
2011                 Heroische Inschrift im Sockel des Denkmals                   2022
früher schwer, 2022 noch schlechter zu entziffern:  
 DAS TOTENMAL SPRICHT
DIENST AN DEUTSCHLAND IST PFLICHT
ARBEIT FÜRS VOLK IST GEWINN
BRAUCHT DEIN VOLK DEIN LEBEN
SO GIB ES HIN


   
Vorderseite                     Erläuterungsstele                               Rückseite
Die Stele gibt Hinweise zur Entstehung des Denkmals und erläutert das damalige Gedankengut.
Text Stele groß
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Sanierung Mühlburg
Wegen  Mängeln bei der Infra- und Sozialstruktur sowie städtebaulichem  Nachholbedarf  wurde der zentrale  Bereich Mühlburgs 
2007 zum  Sanierungsgebiet erklärt. Das  Sanierungsprojekt im Zuge des Programms  "Soziale Stadt" umfasste grob gesagt den
Bereich um die zentralen Achsen  Lameystraße, Hardtstraße und  Rheinstraße. Bis 2021 wurde an der Sanierung gearbeitet und
dabei ein neues Bürgerzentrum geschaffen und der Kinder- und Jugendtreff am Fliederplatz neu gestaltet.Plätze und Spielplätze
wurden verschönert und manche Straßenabschnitte für Fußgänger und Radfahrer aufgewertet.
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Der Fliederplatz nach der Neugestaltung


  Ehemaliger Mühlburger Bahnhof - heute Kinder- und Jugendtreff - am Fliederplatz
Die früher den  Platz querende  Fliederstraße wurde zurückgebaut und der Platz neu  gestaltet.
Der ehemalige Bahnhof gehörte zur Maxau-Bahn,
die vom  früheren  Karlsruher  Hauptbahnhof
 (im  Bereich des heutigen Staatstheaters) über die Hildapromenade durch Mühlburg nach Maxau
und dann weiter in die Pfalz führte.


Die alte Karte zeigt noch die ehemalige Bahntrasse und den früheren Bahnhof Mühlburg.
Quelle:
Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, Ausschnitt beschriftet

   
Nach Westen                           Blick von Gluckstraße                            Nach Osten
Der breite Grünstreifen, der von der Hildapromenade bis zum ehemaligen Bahnhof Mühlburg (=>linkes Bild) führt, ist die ehemalige
Bahntrasse.
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Rheinstraße 2008 - Blick nach Westen
Nach den großen Zerstörungen im 2. Weltkrieg entstand ein "neues" Mühlburg. Dieser Bereich der früher
schmalen Rheinstraße (s. u.) wurde in den Nachkriegsjahren großzügig als breiter Boulevard ausgebaut.


Rheinstraße: Straßenbreite vor
(gestrichelte Gebäude) und nach dem Ausbau Ende der 50er Jahre
Quelle: Ausschnitt aus einem Hinweisschild in der Rheinstraße zum Geburtshaus von Carl Benz.

Später fand die - in den Nachkriegsjahren für den Autoverkehr breit ausgebaute - Rheinstraße nicht mehr allgemeine
Zustimmung und so erarbeitete man  im Zuge der Sanierung ein Konzept zur Umgestaltung.



Rheinstraße 2015 - Blick nach Westen
Mit Rasengleisen, verschmälerten Spuren für Kraftfahrzeuge und mit Fahrradschutzstreifen wurde
die Straße im Zuge der Mühlburger Sanierung sicherer und optisch aufgewertet.
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Weinbrennerstraße - Bürgerzentrum
Hier entstand vor einem vorhandenen Punkthochhaus das neue Bürgerzentrum mit einer Stadtteilbibliothek.
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Ein Nachbau des Motorwagens von Benz steht zur Erinnerung am Ort seines Geburtshauses in der Rheinstraße
Rechtes Bild anklicken, um den Text zu lesen.
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St. Peter und Paul
1884 war der Baubeginn der katholischen Kirche, das Gebäude wurde im Stil der Neorenaissance errichtet. Auch diese Kirche wurde bei dem
verheerenden Luftangriff auf Mühlburg im Dezember 1944 fast ganz zerstört, lediglich die Vorderfront mit den Türmen blieb stehen.


    
In den  50er Jahren wurde die Kirche wieder aufgebaut. Hinter den renovierten Türmen entstand
ein moderner Kirchenraum.
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In der Kaiserallee existiert
an einem Mietshaus von 1906 noch ein schönes Jugendstiltor.

   
Etwas Besonderes ist das Türschloss mit Drachenkopftürklinke
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 Am Lameyplatz befindet sich ein
Einstieg in den
 Landgraben.


Im Norden Mühlburgs liegt die
 Weingärtensiedlung.



Zum Stadtteil Mühlburg gehört auch der
Rheinhafen.



Mittelbecken Rheinhafen: Für Informationen zum Rheinhafen Bild anklicken.

Im Süden des Rheinhafens befindet sich das
 Lutherisch Wäldele

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